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Lämmeraufzucht mit Säugeperiode: |
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Sauglämmer
werden von ihren Müttern gesäugt und umsichtig betreut,
bis sie 3 Monate alt sind.
Dann
werden sie von
ihren Müttern getrennt und separat gefüttert. Auf der Weide finden sie junges frisches Gras.
Die Milchschafe werden bis zum Ende der Laktation gemolken. |
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Diese
Aufzuchtsmethode ist wenig arbeitsintensiv und
für die Lämmer ideal.
Deshalb lassen
die meisten Freizeitbetriebe die Lämmer während
3 Monaten lang saugen.
Die Lämmer trinken in dieser Zeit jedoch
beinahe die halbe Jahresmilchmenge. |
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Kolostralmilchphase: |
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Ungefähr
eine halbe Stunde nach der Geburt stehen die Lämmer auf und
versuchen zu trinken. Die erste Milch heisst Kolostral- oder Biestmilch.
Sie ist gelblich und dickflüssig.
Sie
enthält lebenswichtige Antikörper gegen verschiedene Schafkrankheiten.
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Der
erste Trank weckt die Lebensgeister und macht warm: Das Lamm sollte während der ersten zwei bis vier Stunden nach der Geburt die erste Kolostralmilch trinken. Danach sinkt die Fähigkeit, die im Kolostrum vorhandenen Antikörper direkt aufnehmen zu können, rapide ab.
Hat
ein Lamm zwei Stunden nach der Geburt noch nichts getrunken,
sollte das Muttertier gemolken und dem Lamm die Milch aus
dem Schoppen gereicht werden, dies gilt vor allem bei tiefen Stalltemperaturen.
Die Lämmer erhalten dabei entweder stündlich 50ml, zweistündlich 100ml oder vierstündlich 150 - 200 ml Kolostrum.
Bei
tiefen Temperaturen verlieren die Lämmer rasch viel Wärme. Wenn sie zu lange nichts trinken, werden sie schwach und können
nicht mehr schlucken. Sie müssen dann zuerst gewärmt
werden, z.B. mit einer Wärmelampe.
Hat
ein Mutterschaf ausnahmsweise nach der Geburt noch keine Milch, so
kann tiefgefrorene Kolostralmilch von einem anderen Milchschaf oder
einem andern Milchschafbetrieb (Maedi-Visna-Status beachten!) aushelfen. |
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Während der ersten Tage ist das Mutterschaf mit seinen Lämmern in einer seperaten Box. So haben die Lämmer Zeit und Ruhe um sich kennen zu lernen.
Milchschaflämmer entwickeln sich sehr rasch. Nach 2 - 3 Tagen sind sie bereits recht geschickt im Trinken.
Die Lämmer wachsen vom ersten Tag an. Die tägliche Gewichtszunahme beträgt in der ersten Woche 250 - 350g, später 350 - 500g. Haben die Mütter zu wenig Milch, muss nachgeschöppelt werden. |
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Satte
Lämmer schlafen während der ersten Tage sehr viel. Sie
stehen kurz auf, um zu trinken und legen sich dann wieder hin, um
weiter zu schlafen.
Hungrige
Lämmer hingegen stehen schlotternd neben ihren Müttern
und sind fortwährend am Trinken.
Lämmer
ertragen auch tiefere Stalltemperaturen, wenn sie richtig trocken
sind und genügend zu trinken bekommen. |
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Kleine Lämmer ahmen schon in den ersten Tagen das Muttertier nach.
Sie versuchen feines Emd, Silage und Kraftfutter zu fressen. |
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Säugezeit: |
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Die
Lämmer gedeihen am besten, wenn sie Tag und Nacht bei ihren
Müttern sein dürfen und regelmässig saugen können.
So haben sie immer genügend und saubere Nahrung. Die Eutergesundheit
wird mit dem Schalmtest überwacht.
Damit
sich die Lämmer gut entwickeln können, brauchen sie ausserdem
einen hellen, sauberen Stall mit trockener Einstreu und frischer
Luft. |
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Milchschafe
haben viel Milch, deshalb wachsen die kleinen Milchschaflämmer
zügig.
Lammgewichte:
- Geburtsgewicht:
3.5 kg - 5.5 kg
- mit 30 Tagen: 13 kg- 18 kg
- mit 3 Monaten: 30 kg - 40 kg
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Damit
sich der Pansen gut entwickeln kann, wird den Lämmern bereits ein paar Tage nach der Geburt feines Emd, Grassilage und erste Getreideflocken angeboten. |
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Schon die ganz kleinen Lämmer wühlen mit Begeisterung in einer Harasse mit Emd. Wenn sie aber grösser sind, legen sie sich oft hinein und verschmutzen das Futter.
Auch in Futterkrippen steigen sie gerne, was mit baulichen Massnahmen, z.B. mit einem schrägen Raufenboden, verhindert werden muss.

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Wenn die ersten Grasspitzchen locken, gehen die Milchschafe mit ihren Lämmern auf die Weide.
Die kleinen Lämmer fressen dann unmittelbar neben den erwachsenen Tieren. Auf diese Weise lernen sie allmählich, das Futter selber zu suchen.
Die Winterweide wird wegen der Verwurmungsgefahr im nächsten Sommer gemäht und das Gras getrocknet. |
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Milchschaflämmer,
welche in der Entwicklung zurückbleiben, holen dies später
nicht mehr auf.
Sie werden bei der Geburt ihrer eigenen Lämmer wahrscheinlich
immer noch zurückgeblieben sein und für diese zu
wenig Milch haben.
Es ist sehr aufschlussreich, die Lämmer zur Kontrolle zu wägen. |
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Milchschafmütter
sind sehr fürsorgliche Mütter. Sie führen und betreuen
ihre Lämmer mit grosser Umsicht.
Bei
trockenem Wetter gehen sie mit ihnen auf die Weide, bei nasser Witterung und nachts bleiben sie mit ihrem Nachwuchs im Stall.
Sie dulden es, wenn ihre wilden Kinder auf ihnen herumturnen, beobachten sie, wenn sie miteinander kämpfen und stellen sich auch mal dazwischen, wenn es allzu wild zu und her geht. |
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Drei
bis vier Wochen alte Lämmer sind nicht mehr den ganzen Tag
bei ihren Müttern.
Sie
bilden sogenannte Kindergärten und veranstalten Laufwettkämpfe. Sie
üben ihre Geschicklichkeit mit Springen, Hüpfen, Hinauf-
und Hinunterspringen und tragen die ersten Zweikämpfe aus. |
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Drillinge und Vierlinge: |
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Um böse Euterverletzungen zu vermeiden, dürfen Drillinge
und Vierlinge nicht einfach ihren Müttern überlassen werden. |
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Milchschafe
haben häufig Drillinge oder gar Vierlinge. Schafe haben aber
nur zwei Zitzen, deshalb beginnen die Lämmer um den Platz
am Euter zu kämpfen.

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Drillings-
und Vierlingslämmer werden mit frischer oder eingefrorener
Schafmilch, mit Lämmer-Pulvermilch oder mit frischer Kuhmilch
nachgeschöppelt oder ganz aufgezogen.
Während der ersten vier Stunden erhalten die Lämmer Kolostralmilch, entweder vom Muttertier oder tiefgefroren.
In den ersten Tagen erhalten sie 5 Mahlzeiten à 200 g - 300 g Milch, später
4 Mahlzeiten à 350 g - 400g. Die
Milchtemperatur beträgt 40°. Zu
grosse Milchrationen verursachen gefürchtete Lämmerdurchfälle. |
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Drillinge aufziehen
- 1 Lamm schöppeln: Zwei Lämmer bleiben bei der Mutter, das dritte Lamm wird,
zusammen mit anderen Drillingslämmern, separat mit dem Schoppen aufgezogen.
- Alle 3 Lämmer nachschöppeln: Alle Lämmer
bleiben bei der Mutter und werden kräftig nachgeschöppelt.
Entstehen trotzdem Kämpfe, wird eines der Lämmer
später weggebracht und zusammen mit anderen mit dem
Schoppen aufgezogen.
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Vierlinge aufziehen
- Zwei Lämmer bleiben beim Muttertier.
Die anderen zwei werden unmittelbar nach der Geburt weggebracht und separat aufgezogen. Diese schliessen sich dann dem übrigen Lämmerrudel an. Da sie nichts anderes kennen, als aus der Schoppenflasche zu trinken, versuchen sie auch nicht bei anderen Müttern Milch zu stehlen.
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Lämmer 2 Monate alt : |
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Wenn
die Lämmer zwei Monate alt oder mindestens 22 kg schwer sind,
können sie nachts von ihren Müttern getrennt und separat
gefüttert werden. |
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Die Schafe
werden am Morgen nicht ganz ausgemolken, bevor die Lämmer wieder
dazugelassen werden. Tagsüber gehen alle zusammen wieder auf die Weide. |
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In dieser Zeit ist die Milchleistung der Milchschafe immer noch hoch.
Sie müssen deshalb reichhaltig gefüttert werden. |
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Absetzen der Lämmer: |
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Mit
drei Monaten werden die Lämmer ganz abgesetzt und ihre Mütter
werden gemolken.
Lämmer,
welche für die Nachzucht bestimmt sind, kommen auf eine separate
Weide, überzählige Lämmer werden entweder verkauft
oder geschlachtet. |
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Mit
drei Monaten sind die Lämmer 30 - 40 kg
schwer.
Für eine gute Weiterentwicklung brauchen die Milchschaflämmer junges,
frisches Gras, Heu steht zur freien Verfügung. Bei schlechter Futterqualität hören
sie auf zu wachsen.
Die Weide muss regelmässig gewechselt werden, sonst verwurmen die Lämmer rasch, da sie die reifen Wurmlarven zusammen mit dem Gras fressen. Lämmer haben weniger Abwehrkräfte gegen Darmparasiten als ältere Tiere und müssen häufiger entwurmt werden. Fragen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt um Rat. |
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